Die CO2-Belastung durch das Drucken ist wesentlich kleiner als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Mit lediglich 6 g CO2 pro gedruckter Seite entspricht der CO2 Impact eines Cappuccinos (mit Kuhmilch) ca. 40 gedruckten Seiten Papier. Dabei setzen sich die 6 g CO2 aus 1 g für den Druckprozess und 5 g für das Papier zusammen. Diese 5 g lassen sich um weitere 2 g (40 %) reduzieren, wenn Recyclingpapier zum Einsatz kommt.
Im Folgenden betrachten wir die Vorteile von Recyclingpapier gegenüber Frischfaserpapier, erklären, worauf beim Kauf von Recyclingpapier zu achten ist und geben Tipps rund ums umweltbewusste Drucken in Büro und Home Office.
Recyclingpapier wird bis zu 100 % aus Altpapier, Pappe oder Karton hergestellt. Bei der Herstellung werden Sekundärfasern aus dem Altpapier durch Auflösen und Reinigen („Deinking“, also Entfärben) gewonnen. Die Altpapieraufbereitung und das Recyclingpapier selbst haben sich in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich weiterentwickelt.
Dennoch bestehen nach wie vor Vorurteile hinsichtlich seiner Tauglichkeit für den Büroalltag. So sei es angeblich qualitativ schlechter als Primärfaserpapier, sorge häufiger für Papierstaus in Druckern und Kopierern oder sei für eine höhere Staubentwicklung verantwortlich. Die Realität sieht jedoch anders aus: Dank der technologischen Entwicklung der letzten Jahrzehnte ist Recyclingpapier dem Frischfaserpapier qualitativ ebenbürtig. Zahlreiche Studien unabhängiger Prüfinstitute haben zudem die Maschinentauglichkeit des Recyclingpapiers nachgewiesen sowie die angeblich erhöhte Staubentwicklung entkräftet.
Recyclingpapier im Arbeitsalltag und in der Freizeit zu verwenden, ist eine besonders einfache und effiziente Maßnahme, um natürliche Ressourcen zu schonen. Da für die Herstellung von Recyclingpapier keine oder bei hochweißem Recyclingpapier nur geringe Mengen an frischen Holzfasern benötigt werden, schont Recyclingpapier die natürlichen Ressourcen enorm. Zudem ist der Herstellungsprozess an sich viel umweltschonender als der von Frischfaserpapier:
Tipp: Mit dem Nachhaltigkeitsrechner der Initiative Pro Recyclingpapier lassen sich die ökologischen Auswirkungen von Frischfaserpapier und Recyclingpapier für jeden individuellen Papierverbrauch vergleichen.
Viele Papiere sind mittlerweile zertifiziert. Die vielfältigen Siegel und Kennzeichnungen mit unterschiedlicher Aussagekraft sollen es Verbraucher.innen leichter machen, umweltfreundliches Papier zu erkennen und zu nutzen.
Wenn es um die Auswahl von umweltfreundlichem Papier geht, ist der Blaue Engel das verlässlichste Umweltzeichen in Deutschland. Es ist das Siegel mit den höchsten ökologischen Standards. Papier mit dem Blauen Engel muss diverse Kriterien erfüllen:
Und wegen der Qualität des Papieres muss sich auch niemand Sorgen machen: Alle mit dem Blauen Engel zertifizierten Papiere sind für jegliche Ausdrucke auf allen gängigen Druck- und Kopiergeräten geeignet. Das sichert die DIN EN 12281 und wird von den 15 führenden Druck- und Kopiergeräteherstellern bestätigt. Darüberhinaus ist Recylingpapier mit dem Blauem Engel uneingeschränkt alterungsbeständig (DIN 6738) und archivierbar.
Auf dem Blauen Engel basieren und ebenfalls sehr streng sind die firmeneigenen Siegel ÖKOPA, ÖKOPAplus sowie vup, das Label vom Verbund selbstverwalteter Betriebe für Umweltschutz Papier.
Das Siegel FSC (Forest Stewardship Council) steht für eine nachhaltige Waldnutzung. Daher empfehlen viele Umweltverbände, FSC-zertifiziertes Bau- und Möbelholz zu kaufen, möglichst aus heimischen Wäldern. Aber taugen die Siegel FSC 100%, das am Markt überwiegende FSC-Mix und FSC-Recycling, um umweltfreundliches Büropapier zu identifizieren? Nur bedingt:
Auch die Umweltlabel PEFC, EU-Ecolabel (EU Blume), Nordic Ecolabel (Nordischer Schwan) stellen zu niedrige Anforderungen an den Produktionsprozess bzw. verlangen gar keinen Altpapiereinsatz.
Im Büroalltag gibt es neben der Verwendung von Recyclingpapier noch weitere Einsparpotentiale. Zum Beispiel kannst du darauf achten, doppelseitig per Duplexfunktion zu drucken oder beim Kopieren das Ausgabeformat so verkleinern, dass 2 Seiten auf eine passen. Wurde doch einseitig gedruckt und der Ausdruck nicht mehr benötigt, kann er noch für einen Probeausdruck oder für Notizen verwendet werden.
Und natürlich sollte in Büro und Home Office nur ausgedruckt werden, was wirklich gebraucht wird. Durch Pull Printing lassen sich auf einfache Weise unnötige Druckvorgänge und im Ausgabeschacht zurückgelassene Ausdrucke vermeiden. Wenn man ezeeps Pull-Printing-Feature nutzt, werden Dokumente nicht unmittelbar ausgedruckt, sondern die Druckaufträge zwischengespeichert. Erst wenn sich Anwender.innen am Drucker befinden, starten sie bewusst die Druckausgabe, indem sie sich am Drucker authentifizieren. Nicht benötigte Druckaufträge können einfach gelöscht werden. Durch Pull Printing wird nicht nur der Verbrauch von Papier, sondern auch von Patronen, Toner und Energie reduziert.
Darüber hinaus kompensiert ezeep die CO2-Emissionen, die durch Ausdrucke seiner Nutzer.innen entstehen. ezeep tut dies im Rahmen einer Partnerschaft mit justdiggit.org, die Landwirt.innen die Möglichkeit gibt, degradiertes, von Dürre betroffenes Land wieder zu bepflanzen. Dabei drucken Anwender.innen wie gewohnt. Pro ausgedruckter Seite werden die CO2-Emissionen berechnet und an Justdiggit weitergeleitet, die diese mit neuen und bestehenden Projekten ausgleichen. Mehr zu CO2-neutralem Drucken mit ezeep »
Und nicht zuletzt sollten wir alle daran denken, nicht mehr benötigte Papiere ins Altpapier zu werfen. Denn aus 2,8 Kilogramm Altpapier können 2,5 Kilogramm – also 500 Blatt – Recyclingpapier hergestellt werden!